Den Monat Juli schlossen die Finanzmärkte nahezu unverändert ab. Bei Gold, Aktien und Rohöl tat sich unter dem Strich nicht viel. Auch die Volatilität war am Monatsende nahezu auf dem Niveau vom Monatsanfang. Also blieb alles unverändert?
Mitnichten. Erwin Lasshofer und das INNOVATIS Team sehen ganz erhebliche Veränderungen. Die US-Notenbank lieferte die erste Zinssenkung um 25 Basispunkte, so wie zuletzt erwartet. Der Bericht des Ausschusses FOMC lieferte zwar keine klaren Hinweise auf das Ausmaß und die Häufigkeit weiterer Maßnahmen. Experten erwarten jedoch einen weiteren solchen Schritt bis zum Jahresende. Allerdings werden die zur Verfügung stehenden Optionen durch ungewöhnlich starke Einflussnahme der Politik beeinflusst. Während der US-Präsident unverhohlen Forderungen nach mehr Zinssenkungen an die eigentlich unabhängige Notenbank stellt, ist diese möglicherweise zur Wahrung ihrer Unabhängigkeit zu einem Sonderweg gezwungen.
Und wie reagiert der Rest der Welt? Einige Notenbanken wie jene in Kanada, England und weitere in Asien haben ein Zinsniveau mit genug Potenzial zum Nachziehen nach unten. Andererseits gibt für die EZB oder die Bank von Japan kaum Spielraum nach unten, weil sie schon nahe Null oder gar negativ sind. Insgesamt darf die Wirkung zukünftiger Zinssenkungen auf Konjunktur und Inflation ohnehin nicht überschätzt werden. Die Wiederholung lässt eine gewisse Abnutzung erwarten und dürfte deshalb nicht mehr dieselbe Kraft wie beim ersten Mal entfalten.
Erwin Lasshofer mein, dass der Patient Wirtschaft sich an die Droge Zinssenkung bereits in erheblichem Maße gewöhnt hat.
Bleibt dann doch alles beim Alten? Auffällig sind die Meldung von einigen Notenbanken über deutlich steigende Goldbestände. Nach Daten des World Gold Council haben sie weltweit allein im ersten Halbjahr 374 Tonnen Gold gekauft, was einen neuen Rekord darstellt. Die größten Mengen gingen nach Russland, China und am meisten nach Polen(!). Das Durcheinander der US-Wirtschaftspolitik unvorhersehbaren Zöllen, Sanktionen und Angriffen auf die eigene Notenbank sorgt offenbar bei Freund und Feind gleichermaßen für Verunsicherung. Eine drohende Abwertung des US-Dollars könnte zwar kurzfristig den US-Exporteuren helfen, dürfte aber langfristig die Staatsschulden teurer machen und somit den Wunsch nach niedrigeren Zinsen konterkarieren.
Erwin Lasshofer und das INNOVATIS Team werden häufig nach Währungsrisiken gefragt. Dazu müssen Investoren stets ihre Gesamtstruktur betrachten, also Vermögen, Schulden und Einnahmen/Ausgaben. Neben der Verwendung währungsgesicherter Produkte können zusätzlich Gold und Kryptowährungen bei der Streuung von Risiken helfen.