Schwellenländer mit Baustellen

Der Monat September verlief an den Finanzmärkten durchwachsen, nur die Preise für Rohöl und japanische Aktien konnten nennenswert zulegen. Schwellenländer standen wie auch das deutsche Aktienbarometer DAX leicht unter Druck. Die Renditen für festverzinsliche Wertpapiere zogen dagegen leicht an. Dies gilt vor allem für die USA, deren Notenbank einen weiteren Zinsschritt nach oben vollzog.

Auf Sicht der ersten neun Monate des Kalenderjahres 2018 fällt auf, dass vor allem Rohöl und US-Technologie-Werte deutlich zulegen konnten. Auf der anderen Seite führen Aktien von Schwellenländern und deutschen Unternehmen sowie der Preis für die Feinunze Gold die Verlierer an.

Während unsereins sich dank US-Aktien und einem Schwerpunkt auf Öl-Titeln über eine positive Portfolioentwicklung freut, werfen die zunehmenden Baustellen der Schwellenländer sorgenvolle Fragen nach der Stabilität der Weltwirtschaft auf. Die Probleme des ölreichen Venezuela mögen vom totalitären Regime hausgemacht sein und die Türkei mag auch mit individuellen Herausforderungen kämpfen. Allerdings wirft die Anfrage von Argentinien beim IWF nach Finanzspritzen schon die Frage auf, ob sich die junge wirtschaftliche Erholung in Brasilien verfestigen kann. Die hohen Auslandsschulden vieler Schwellenländer bergen eine erhöhte Anfälligkeit für Wirtschaftskrisen, weil einzelne Krisenfälle Investoren schnell verunsichern und einen Dominoeffekt auslösen könnten. Solange dieser nicht auf die entwickelte Welt übergreift, dürfte hier das bessere Chance-Risiko-Verhältnis zu finden sein.

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