Nach einem sehr freundlichen Jahresauftakt im Januar brachen im Monat Februar erhebliche Turbulenzen über die Finanzmärkte herein. Aktien verloren in Japan, den USA und Europa zeitweise mehr als 10 %. Die Verunsicherung war groß, die implizite Volatilität schoss nach oben und Anleger flüchteten in sichere Häfen. Angesichts der derzeit vorherrschenden positiven Rahmenbedingungen muss man von einer außerordentlich heftigen Bewegung besprechen, welche man innerhalb der letzten Jahrzehnte schätzungsweise an einer Hand abzählen kann.
Was war passiert? Es waren kaum fundamentale wirtschaftliche Entwicklungen festzustellen. Lediglich ein paar Bremsspuren von der EZB, welche neuerlich die Investoren auf ein Ende der ultralockeren Geldpolitik und eine Abkehr von Negativzinsen einstimmt. Und – last but not least – ein US-Präsident, welcher nahezu im Alleingang einen globalen Handelskrieg vom Zaun bricht. Letzteres mag die Märkte kalt erwischt und wirklich beunruhigt haben, eine hinreichende Erklärung für die Kursschwankungen kann es aber nicht liefern. Also verweist man wieder auf die allgemeine Stimmung der Anleger, welche im neunten Bullenjahr nervös Ausschau nach einer deutlichen Korrektur halten sowie auf die kurzfristig orientierten Trader, welche in regelmäßigen Abständen aussteigen und prüfen, ob sie gleichzeitig durch die (Flucht-)Tür passen.